„Alles wünschen, alles hoffen, alles schaffen“

Warum habe ich diesen Slogan gewählt?

Oft gibt es auch im Bereich der Pflegekinder Vorstellungen von Erwachsenen über ihre Fähigkeiten, über ihre Möglichkeiten und oft genug auch darüber, was sie alles nicht schaffen können. Diese Vorstellungen ziehen sich quer durch die verschiedenen beteiligten Berufsgruppen und die Pflegeelternschaft.

Dieser Slogan soll vermitteln, dass es auch für Pflegekinder erst einmal keine Grenzen gibt, dass sie alles schaffen können.

Es geht nicht darum zu bestreiten, dass ein Teil dieser Kinder erhebliche Themen und auch manchmal körperliche oder seelische Erkrankungen oder Schädigungen hat, die ihre Entwicklung erschweren.

Aber sie haben in ihrer schwierigen, oft traumatisierenden Zeit auch Fähigkeiten entwickelt, die sie von anderen abheben. Sei es ihre Willensstärke, ihr Durchhaltevermögen, ihr Engagement oder ihre Fähigkeit andere Menschen für sich einzunehmen.

Sie vorab schon zu begrenzen, ihnen Grenzen aufzuweisen, ist kontraproduktiv, denn es macht sie wieder hilflos. Und Hilflosigkeit kennen viele dieser Kinder aus ihrer Vergangenheit zur Genüge.

Damit sie selbstwirksam leben können, müssen sie ihre Stärken entdecken, die Schwächen kennen sie oft schon sehr genau. Vielmehr sollten sich die Erwachsenen von ihrem Schubladendenken verabschieden.

In den vielen Jahren, die ich mit Pflegekindern zu tun habe, habe ich erfahren, dass es wichtig ist, erst einmal keine Grenzen zu sehen, sondern das Potenzial dieser Kinder, das es zu entwickleln gilt.

Nur so können sie ihren Weg in die Selbstwirksamkeit finden, können sie ihren Weg verfolgen und schwierige Themen händeln.